Eingefrorene Schulter

Eingefrorene Schulter: So lässt sich das Frozen-Shoulder-Syndrom behandeln

Blogbeitrag von OTMP • 09.06.2022

Plötzlich auftretende Schmerzen in der Schulter, die einfache Bewegungen beeinflussen oder besonders in der Nacht auftreten – kennen Sie das? Die Ursache hierfür kann das Frozen-Shoulder-Syndrom sein. Die eingefrorene Schulter schmerzt oft, z. B. wenn Sie sich strecken, um etwas von einem Regal zu holen, wenn Sie auf eine Leiter klettern, sich die Haare föhnen oder kämmen wollen. Was der Befund „Schultersteife“ genau bedeutet und wie wir Ihnen in unserer Privatpraxis für Osteopathie, Training und Physiotherapie in München helfen können, verraten wir Ihnen im Folgenden.


Was ist eine eingefrorene Schulter?

Es gibt viele Begriffe, die in Zusammenhang mit einer eingefrorenen Schulter genannt werden können: adhäsive Kapsulitis, Periarthritis humeroscapularis, fibröse Schultersteife, Freezing Arthritis. Im Endeffekt beschreiben sie alle eine Erkrankung der Schultergelenkkapsel, die mit einer steifen Schulter und Schmerzen einhergehen kann.

Diese Kapsel umhüllt das Schulterkugelgelenk. Dieses wiederum verbindet den Oberarmknochen mit dem Schulterblattknochen. Die Hülle ist bindegewebsartig und hat eine äußere feste Faserschicht.

Bei der eingefrorenen Schulter liegt eine Schulterkapselentzündung vor, die oft mit Verklebungen und Verwachsungen einhergeht. Sie gehört weiterhin einer Gruppe von degenerativen Erkrankungen im Schulterbereich an (Periarthritis humeroscapularis) an, die mit einer schmerzhaften Einschränkung der Gelenksbeweglichkeit verbunden sind.

Meist tritt der Befund in einem Alter zwischen 40 und 60 Jahren auf. Frauen sind tendenziell häufiger davon betroffen als Männer.

Primäre Frozen Shoulder und ihre Symptome

Bei der primären (idiopathischen) Form ist die Schultersteife eine eigenständige Erkrankung und kein Symptom einer bestehenden Grunderkrankung. Es sind keine direkten Auslöser der Erkrankung erkennbar. Äußere Ursachen, die die Schulterschmerzen und die eingeschränkte Beweglichkeit auslösen, sind nicht ersichtlich.

In der Regel verläuft sie in drei Phasen:

Stadium 1: Freezing/Entzündungsphase

Die Erkrankung beginnt schleichend – die Schulterschmerzen nehmen immer mehr zu. Viele Patientinnen und Patienten stellen fest, dass die Beschwerden in der Nacht besonders stark sind. Auf der betreffenden Seite ist Schlafen für sie fast unmöglich. Es entwickelt sich zunehmend eine Steifigkeit der Schulter. Sie lässt sich nicht mehr uneingeschränkt bewegen. Oft ist die Rotation dabei betroffen.

Stadium 2: Frozen/Einsteifungsphase

In diesem zweiten Stadium lassen die Schmerzen im Schultergelenk allmählich nach. Was bleibt, ist jedoch eine zunehmende Bewegungseinschränkung. Schwierigkeiten bereiten Bewegungen, bei denen Sie die Arme vom Körper abspreizen bzw. bei denen Sie sie im Schultergelenk nach außen drehen müssen. Das bedeutet, dass Alltagsbewegungen des Armes auf Schulterhöhe oder darüber hinaus aufgrund der Bewegungseinschränkung nicht mehr möglich sind. Zudem findet in diesem Stadium oft auch eine Schwächung der Muskulatur bis hin zu ihrem Abbau statt.

Stadium 3: Thawing/Auftauphase

In vielen Fällen verbessert sich die Schulterbeweglichkeit nach sechs bis 18 Monaten wieder. Die eingefrorene Schulter taut wieder auf. Sie können sie wieder vollständig bewegen. Es ist möglich, dass kleine Restbeschwerden bestehen bleiben.

Sekundäre Frozen Shoulder und ihre Symptome

Während die primäre Form der eingefrorenen Schulter eine eigene Erkrankung ist, ist sie bei der sekundären Form eine Folge anderer Erkrankungen. Dazu gehören z. B.:

  • Verletzungen wie ein Riss der Rotatorenmanschette oder eine schmerzhafte Einklemmung von Sehnen oder Muskeln im Schultergelenk
  • Operationen im Schulterbereich
  • Neurologische Erkrankungen wie z. B. Morbus Parkinson oder eine Reizung/Schädigung der Nervenwurzeln
  • Erkrankungen des Stoffwechsels wie z. B. Diabetes mellitus, Morbus Addison oder Schilddrüsenerkrankungen

Bei der sekundären Form werden die einzelnen Phasen im Krankheitsverlauf weniger deutlich, die Symptome ähneln aber der primären Form.

Eingefrorene Schulter und Störungen des Stoffwechsels

Interessant ist, dass auch lokale Störungen des Stoffwechsels der Schultermuskulatur und der Gelenkkapsel zu einer schmerzhaften Versteifung der Schulter führen können. Die entstehenden Entzündungszeichen sind aber keine Folge von Bakterien oder Viren, sondern es geschieht eine Stoffwechselentgleisung. Das bedeutet, dass der Transport von Nährstoffen zu den Zellen der Schultermuskulatur und des Bindegewebes nicht mehr korrekt funktioniert.

Gleichzeitig ist auch der Abtransport von Abfallprodukten unzureichend. Die Zellen sind unterversorgt und leiden unter Sauerstoffmangel. Dadurch schalten sie auf eine Art „Notprogramm“ um, bei dem sie Zucker zu Milchsäure vergären. Daraus entsteht eine lokale Übersäuerung, die die schmerzhaften Entzündungszeichen der eingefrorenen Schulter verursacht.

Frozen Shoulder: Behandlungsmöglichkeiten in unserer Praxis in München

Auch wenn wir die Schultersteife nicht ursächlich behandeln können, so können wir doch die unangenehmen Symptome per Physiotherapie bzw. Krankengymnastik lindern.

Zudem leiten wir Sie an, wie Sie die betroffene Schulter, die benachbarten Gelenke des Schultergürtels und die Wirbelsäule bewegen sollen, um eine Besserung zu erzielen. Das können beispielsweise Pendelübungen sein, die Sie konsequent 3 bis 4 Mal täglich durchführen sollten. Hilfreich ist auch tägliches Ausdauertraining wie z. B. Walken oder Joggen. Dabei sollten Sie jedoch auf ein lockeres, aber betontes Armpendel an der betroffenen Schulter achten.

Zusätzlich können wir mit der manuellen Therapie das Bewegungsausmaß Ihrer betroffenen Schulter verbessern.

Auch die Osteopathie kann sehr hilfreich sein. Bei dieser medizinischen Heilmethode konzentrieren wir uns auf das Zusammenspiel von Knochen, Muskeln, Weichteilgewebe und inneren Organen in Ihrem Körper. Durch eine ausführliche Anamnese erfassen wir dabei Gewebespannungen sowie Fehlfunktionen und behandeln diese sanft mit speziellen manuellen Techniken. So können wir im Rahmen der Osteopathie einen Ausgleich von Spannung z. B. in der muskulären Führung des Schultergelenks erzielen, sodass die Fehlhaltung verbessert wird. Druck und Reiz auf die geschädigte Struktur nehmen ab und das Schultergelenk kann sich wieder erholen.

Therapeutische Hilfe bei eingefrorener Schulter in München

Wir von OTMP in München konnten schon vielen Patientinnen und Patienten mit einer eingefrorenen Schulter helfen. Simon Mantz, Ana Paula Mantz und Gregor Piehler sind gerne für Sie da. Kontaktieren Sie uns einfach und vereinbaren Sie einen Termin bei uns!


Bild: © nenetus / elements.envato.com

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