Schmerzen im unteren Rücken

Schmerzen im unteren Rücken: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Blogbeitrag von OTMP • 25.07.2022

Rückenschmerzen sind eine wahre Volkskrankheit – wir gehen davon aus, dass so gut wie jeder irgendwann in seinem Leben mal damit zu tun hat. Häufig treten die Schmerzen im unteren Rücken auf. Das liegt daran, dass die Lendenwirbelsäule (kurz: LWS) im Allgemeinen anfälliger für Verletzungen und Schädigungen ist als die Hals- oder Brustwirbelsäule. Befinden sich die Schmerzen auf Höhe der Lendenwirbel, spricht man von einer sog. Lumbago. Welche Ursachen sie haben kann und wie wir Ihnen helfen können, erklären wir Ihnen im Folgenden.


Mögliche orthopädische Ursachen für Schmerzen im unteren Rücken

ISG-Syndrom

Häufig ist es das Iliosakralgelenk-Syndrom, das die Schmerzen im unteren Rücken verursacht. Das Iliosakralgelenk verbindet die Wirbelsäule mit dem Becken. Da es direkt zwischen dem Kreuzbein und dem Beckenknochen liegt, spricht man auch vom Kreuzbein-Darmbein-Gelenk. Im Vergleich zu anderen Gelenken ist das ISG nur begrenzt beweglich. Das liegt daran, dass starke Bänder es straff zusammenhalten. Ist das ISG blockiert, z. B. durch eine dauerhaft falsche Körperhaltung, Überlastung oder Unfälle, können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen die Folge sein. Blockiert bedeutet, dass sich die Gelenkflächen des ISG gegeneinander verschieben und durch erhöhte Muskelspannung blockieren.

Bandscheibenvorfall

Ein Prolaps – so der medizinische Fachbegriff – kann auch die Lendenwirbelsäule betreffen (lumbaler Bandscheibenvorfall). Bei einem Prolaps bricht der Gallertkern einer Bandscheibe durch ihren Faserring hindurch. Er drückt auf die Nerven und löst die typischen Beschwerden wie Schmerzen aus, die bis in die Beine und Füße ausstrahlen können. Häufig treten auch Gefühlsstörungen wie Kribbeln oder Taubheit im Bein auf. Die Schmerzen verstärken sich beim Husten, Niesen und in Bewegung. Muskelverspannungen treten oft zusätzlich auf. Fehlhaltungen und Fehlbewegungen sind die häufigsten Ursachen für einen lumbalen Bandscheibenvorfall.

Verschleiß der Wirbelsäule

Im Laufe der Jahre nutzen sich die Wirbelsäulengelenke im Körper ab. Manchmal ist der altersbedingte Gelenkverschleiß besonders stark ausgeprägt und es liegt das Krankheitsbild Arthrose vor. Der Befund kann mit unangenehmen Schmerzen im unteren Rücken einhergehen.

Spinalkanal-Stenose

Der Spinalkanal verläuft durch die Wirbelsäule mit dem darin liegenden Rückenmark. Es leitet die Nervensignale vom Gehirn in den Körper – und zurück. Liegt eine Spinalkanal-Stenose vor, ist der Kanal stellenweise eingeengt und drückt auf Rückenmark und Nervenwurzeln. Dadurch treten Schmerzen im Bereich des Kreuzbeins auf.

Verkrümmung der Wirbelsäule

Bei Skoliose ist der Aufbau der Wirbelsäule gestört. Sie ist seitlich verkrümmt und neigt sich – manchmal sogar deutlich sichtbar – nach links oder rechts. Die seitliche Verbiegung kann auch zu Schmerzen im unteren Rücken führen und Verspannungen sowie einen Beckenschiefstand bedingen.

Wirbelgleiten

Sind die Wirbel instabil, so können sie sich einfacher verschieben. Während manche Betroffene keine oder kaum Beschwerden haben, reagieren andere mit Rückenschmerzen bei Belastung oder bestimmten Bewegungen. Es können sogar Gefühlsstörungen und Lähmungen auftreten, wenn ein verschobener Wirbel auf eine Nervenwurzel drückt.

Muskelverspannungen

Manchmal gibt es auch eine vergleichsweise einfache Ursache für Schmerzen im unteren Rücken: verspannte Muskeln z. B. durch Fehlhaltungen oder Bewegungsmangel.

Gründe für Schmerzen im unteren Rücken, die nicht orthopädisch sind

Bei Frauen: Gynäkologische Ursachen

Treten bei Frauen beidseitige Schmerzen im unteren Rücken auf, kann auch ein gynäkologisches Problem vorliegen. Krankheiten der inneren Geschlechtsorgane äußern sich häufig über Schmerzen, die in die Region des Kreuzbeins oder die Leistengegend ausstrahlen. Dazu treten oft weitere Symptome auf wie Bauchschmerzen oder Beschwerden beim Wasserlassen.

Schwangerschaft

Schwangere Frauen stellen häufig Rückenschmerzen bei sich fest. Erklären lassen sich diese durch die Hormon-Umstellung, die die Lockerung der Sehnen und Bänder im Beckenboden-Bereich bedingt. Sie verlieren dadurch ihre Stabilität. Das kann zu Schmerzen im unteren Rücken führen. Hinzu kommt, dass das wachsende Baby den Körperschwerpunkt verlagert. Viele Frauen fallen zum Ausgleich dauerhaft in ein Hohlkreuz. Diese Fehlhaltung kann wiederum zu Rückenschmerzen führen. Vorwehen und Frühwehen nehmen Schwangere häufig ebenfalls als Rückenschmerzen wahr.

Bei Männern: Akute Prostata-Entzündung

Eine akut auftretende Prostatitis kann bei Männern neben Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen auch Schmerzen im unteren Rücken verursachen.

Rückenschmerzen bitte ärztlich abklären lassen

Nicht nur akute, sondern auch chronische Rückenschmerzen können das Wohlbefinden massiv einschränken. Hinzu kommt, dass Betroffene oft instinktiv eine Schonhaltung einnehmen, die den Befund sogar verschlimmern kann, indem sich z. B. Muskelverspannungen noch verstärken.

Um Folgeschäden wie Abnutzungserscheinungen oder Nervenschädigungen zu verhindern, sollten Sie bei Rückenschmerzen, die neu auftreten und ein paar Tage anhalten, einen Termin bei Ihrem Hausarzt vereinbaren. Dieser wird eine erste Untersuchung vornehmen und Sie gegebenenfalls an einen Facharzt wie einen Orthopäden, einen Urologen oder Gynäkologen überweisen.

Behandlungsmöglichkeiten bei Schmerzen im unteren Rücken: So können wir von OTMP in München Ihnen helfen

Abhängig von Ihrem ärztlichen Befund können wir Ihnen in unserer Privatpraxis für Osteopathie, Training und Physiotherapie in München bei Schmerzen im unteren Rücken helfen:

Massagen/Manuelle Therapie

Bedingen Muskelverspannungen oder -verhärtungen die Rückenschmerzen, können Massagen bzw. die Manuelle Therapie sehr wohltuend sein. Dabei geben wir Zug- und Druckreize an die Muskulatur ab, die Verhärtungen lösen und die Durchblutung fördern. Dies kann entspannend auf den Lendenwirbelsäulenbereich wirken.

Physiotherapie

Ist der untere Rücken geschwächt, sollten Rumpf und Wirbelsäule stabilisiert werden. Das bedeutet: Es ist wichtig, die Muskulatur aufzubauen und zu stärken. Wir trainieren im Rahmen der Physiotherapie die unteren Muskelschichten. Sie befinden sich nahe an der Wirbelsäule. Die Stabilisierung der Wirbel sowie die Schulung der Koordination stehen zunächst im Vordergrund der Behandlung. Später fokussieren wir uns auf die Muskeln, die weiter weg von der Wirbelsäule liegen. Wir wollen nun den unteren Wirbelsäulenbereich stabilisieren. Im weiteren Verlauf stärken wir die gesamte Wirbelsäule.

Mehr dazu: Therapieformen Physiotherapie München

Training/MTT

Für noch bessere Behandlungsergebnisse können wir die Physiotherapie mit der Medizinischen Trainingstherapie kombinieren. Mit bestimmten sportlichen Übungen – zum Teil auch am Gerät – können Sie mit der MTT Ihre Leistungs- und Belastungsfähigkeit verbessern. Ziele der speziellen Trainingstherapie sind eine Verbesserung der Haltung, der Koordination und des Gleichgewichts, der allgemeinen körperlichen Ausdauer und Belastbarkeit sowie die Optimierung der Muskelkraft.

Weitere Informationen: Medizinische Trainingstherapie München

Osteopathie

Sind keine Erkrankungen wie ein Bandscheibenvorfall oder Entzündungen der Lendenwirbelsäule die Ursache für die Schmerzen im unteren Rücken, so kann auch die Osteopathie eine gute alternative Behandlungsmethode sein. Die Behandlungsmethode verfolgt den Ansatz, dass Schmerzen durch Bewegungseinschränkungen und daraus resultierende Gewebespannungen verschiedener Körperstrukturen entstehen. Diese sind direkt oder indirekt miteinander verbunden. In diesem Zusammenhang fällt das Wort Faszien – das sind dünne Bindegewebsschichten, die die Muskeln und Muskelgruppen umhüllen, ihnen Form und Festigkeit geben und sie voneinander abgrenzen. Sie verbinden auch funktionell nicht zusammengehörende Bereiche des Körpers und übertragen so Veränderungen wie Verspannungen oder Blockaden auf andere Körperbereiche. In der Osteopathie gehen wir nicht von lokal begrenzten Beschwerden aus, sondern betrachten den Organismus als Ganzes.

Mehr dazu erfahren Sie hier: Therapieformen Osteopathie München und in unserem Blog-Beitrag „Osteopathie bei Rückenschmerzen

Schmerzen im unteren Rücken behandeln bei OTMP in München

Wir von OTMP in München konnten bereits vielen Patientinnen und Patienten helfen, die an Schmerzen im unteren Rücken gelitten haben. Simon Mantz, Ana Paula Mantz und Gregor Piehler sind gerne für Sie da. Kontaktieren Sie uns einfach, um einen Termin bei uns zu vereinbaren!


Bild: © Mediteraneo / stock.adobe.com

OTMP Blog

In unserem Blog veröffentlichen wir regelmäßig News aus den Bereichen Osteopathie, Training und Physiotherapie. Hier finden Sie ausgewählte Beiträge, die im Hinblick auf Ihre geplante Behandlung von Interesse sein könnten.