Osteopathie bei Endometriose

Osteopathie bei Endometriose: Große Hilfe im Behandlungskonzept

Blogbeitrag von OTMP • 31.07.2025

Starke Unterleibsschmerzen, Erschöpfung und ein Gefühl, vom eigenen Körper im Stich gelassen zu werden – viele Frauen mit Endometriose kennen diesen belastenden Kreislauf. Die Erkrankung bleibt oft lange unerkannt und verlangt nicht selten einen langen Atem bei der Suche nach Linderung. Während u. a. hormonelle Behandlungen die schulmedizinische Basis bilden, suchen viele Betroffene zusätzlich nach schonenden Wegen, um Beschwerden zu lindern und das eigene Körpergefühl zu stärken. Genau hier setzt die Osteopathie als manuelle Therapieform mit dem Blick auf das Zusammenspiel aller Körpersysteme an. Welche Rolle sie im individuellen Behandlungskonzept bei Endometriose spielen kann, zeigt der folgende Überblick.


Osteopathie bei Endometriose

Was ist Endometriose?

Bei manchen Frauen wächst Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, an Stellen im Körper, an denen es eigentlich nicht vorkommen sollte – etwa an den Eierstöcken, dem Bauchfell oder an der Blase. Diese chronische Erkrankung nennt sich Endometriose. Das Gewebe reagiert auf den monatlichen Zyklus und verursacht dabei Entzündungen, Blutungen und teils starke Schmerzen, da es nicht wie üblich über die Scheide ausgeschieden werden kann.

Typische Beschwerden sind z. B. extrem krampfartige Regelschmerzen, chronische Unterleibsschmerzen, Verdauungsprobleme oder ein unerfüllter Kinderwunsch.

Da die Symptome sehr unterschiedlich ausfallen und häufig anderen Erkrankungen ähneln, vergeht bis zur Diagnose oft viel Zeit – im Durchschnitt etwa fünf Jahre (Quelle: DeutschesGesundheitsPortal).

Überblick über die schulmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten bei Endometriose

Die klassischen Endometriose-Therapien zielen darauf ab, Beschwerden zu lindern, das Fortschreiten der Erkrankung zu verringern und die Lebensqualität zu verbessern. Eine Heilung im eigentlichen Sinne ist bislang leider nicht möglich, wohl aber eine zumindest eine Kontrolle der Symptome. Dabei gibt es vor allem drei Ansätze:

Hormontherapie
Hormonelle Behandlungen sollen die Östrogenproduktion unterdrücken, da dieses Hormon das Wachstum der Endometrioseherde fördert. Der Zyklus wird dabei unterbrochen oder verändert. Zum Einsatz kommen u. a.:

  • Gestagenpräparate (z. B. Minipille, Hormonspirale)
  • Kombinierte hormonelle Kontrazeptiva (z. B. Antibabypille)
  • GnRH-Analoga oder GnRH-Antagonisten (wirken stärker und unterdrücken die körpereigene Östrogenproduktion, kommen meist bei schweren Verläufen zum Einsatz)

Diese Therapien können Schmerzen reduzieren und das Fortschreiten der Herde bremsen, sind jedoch nicht bei allen Frauen langfristig wirksam oder gut verträglich.

Schmerztherapie
Viele Endometriose-Patientinnen leiden unter starken Schmerzen, besonders während der Menstruation. Linderung verschaffen können:

  • Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Naproxen
  • Krampflösende Mittel
  • Bei Bedarf auch physikalische Maßnahmen wie Wärme oder Entspannungstechniken

Wichtig zu wissen: Schmerzmedikamente können bei regelmäßiger Einnahme Nebenwirkungen verursachen, etwa Magen-Darm-Beschwerden, Kreislaufprobleme oder eine Belastung der Leber und Nieren. Daher sollte die medikamentöse Therapie stets mit ärztlicher Rücksprache erfolgen und möglichst mit schonenden Begleitmaßnahmen kombiniert werden.

Operative Therapie
Ein chirurgischer Eingriff kann sinnvoll sein, wenn Medikamente nicht ausreichend helfen oder ein Kinderwunsch besteht. Dabei werden sichtbare Endometrioseherde, Zysten oder Verwachsungen entfernt.

In schwerwiegenden und therapieresistenten Fällen ziehen Ärztinnen und Ärzte mitunter auch eine operative Entfernung der Gebärmutter oder der Eierstöcke in Betracht. Dieser Eingriff gilt allerdings in der Regel als letzte Option, wenn andere Behandlungen keinen ausreichenden Erfolg bringen.

Oft wohltuend: Ergänzende Behandlungen bei Endometriose wie z. B. Osteopathie

Viele Betroffene wünschen sich bei Endometriose mehr als nur eine rein symptomorientierte Behandlung. Neben der schulmedizinischen Therapie setzen deshalb immer mehr Frauen auf ergänzende Verfahren, die den Körper ganzheitlich unterstützen und zur Linderung chronischer Beschwerden beitragen können. Dazu zählen u. a. Akupunktur, Physiotherapie oder eine gezielte Ernährungsumstellung.

Vor allem die Osteopathie empfinden viele betroffenen Frauen als hilfreich. Dabei handelt es sich um ein ganzheitliches Therapiekonzept, das davon ausgeht, dass alle Strukturen und Funktionen im Körper miteinander verbunden sind. Ziel ist es, durch gezielte manuelle Impulse die Selbstheilungskräfte zu aktivieren, Spannungen zu lösen und das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen. Besonders bei chronischen Beschwerden kann die Osteopathie eine unterstützende Rolle im individuellen Behandlungskonzept spielen.

Osteopathie bei Endometriose in München: Wie funktioniert die Behandlung?

Die Anwendungen in unserer Privatpraxis für Osteopathie, Training und Physiotherapie in München richten sich stets nach Ihren individuellen Beschwerden und Ihrem Gesamtzustand. Bei Endometriose konzentrieren wir uns auf folgende Bereiche:

Durch Endometriose kann es zu Bewegungseinschränkungen der inneren Organe kommen, insbesondere im Bereich des kleinen Beckens. In der osteopathischen Behandlung überprüfen wir die Lage und Beweglichkeit dieser Strukturen. Nun konzentrieren wir uns darauf, die bestehenden Bewegungseinschränkungen zwischen den Organen zu lösen. Indem wir die Strukturen mobilisieren, können wir mechanische Reizungen vermindern, die die Schmerzen verursachen. Eine verbesserte Beweglichkeit kann auch die allgemeine Durchblutung und Funktion der betroffenen Organe positiv beeinflussen.

Das Bindegewebe – insbesondere die Faszien – umhüllt Muskeln, Organe und Gefäße wie ein feines Netzwerk. Bei Endometriose kann dieses Gewebe durch Entzündungen, Narben oder chronische Schmerzen verhärten oder verkleben. Die Folge sind Spannungen, die sich über verschiedene Körperbereiche hinweg ausbreiten. In der osteopathischen Behandlung suchen wir nach den Spannungsfeldern im Fasziengewebe. Durch spezielle Techniken unterstützen wir die Geschmeidigkeit der Faszien, fördern den Gewebestoffwechsel und lindern das allgemeine Spannungsgefühl.

Ein gut funktionierender Blut- und Lymphfluss ist entscheidend dafür, dass Zellen mit Nährstoffen versorgt und Stoffwechselprodukte sowie Entzündungsstoffe abtransportiert werden können. Bei Endometriose kann es durch Gewebeveränderungen und chronische Spannungen zu Stauungen kommen, die die Entzündungsneigung erhöhen. Die Osteopathie kann die freie Zirkulation von Blut und Lymphe im Gewebe unterstützen. Dadurch kann sich das entzündliche Milieu beruhigen. Schwellungen können abklingen und der Körper beginnt aktiv mit regenerativen Prozessen.

Das vegetative Nervensystem steuert viele unbewusste Körperfunktionen – darunter Verdauung, Herzfrequenz, Durchblutung und die Schmerzwahrnehmung. Bei chronischen Erkrankungen wie Endometriose gerät es häufig aus dem Gleichgewicht: Der Körper bleibt in einer Art Daueranspannung, was Schmerzen verstärken und Stressreaktionen begünstigen kann. Osteopathische Impulse können übermäßige Reizleitungen beruhigen und ausgleichende Reaktionen fördern. So kann der Körper wieder besser zwischen Anspannung und Entspannung wechseln. Dies ist ein wichtiger Schritt, um Schmerzen nachhaltiger zu regulieren und das allgemeine Wohlbefinden zu stabilisieren.

Chronische Schmerzen und anhaltende Spannungen – wie sie bei Endometriose häufig auftreten – führen oft zu unbewussten Haltungsveränderungen. Betroffene nehmen Schonhaltungen ein, die auf Dauer Muskelverspannungen, eine veränderte Statik der Wirbelsäule und eine Überlastung des Beckenbodensverursachen können. In der Osteopathie betrachten wir diese Zusammenhänge genau und arbeiten daran, die muskulären Dysbalancen zu lösen, die Aufrichtung zu verbessern und die Funktion des Beckenbodens wieder ins Gleichgewicht zu bringen. So lassen sich Fehlbelastungen reduzieren, die sonst Schmerzen verstärken oder neue Beschwerden begünstigen könnten.

Viele Patientinnen mit Endometriose leiden unter muskulären Verkrampfungen, innerer Anspannung oder einem allgemeinen Unruhegefühl – besonders während oder kurz vor der Periode. In der osteopathischen Behandlung setzen wir bestimmte Techniken ein, die das Nervensystem beruhigen und die generelle Tiefenentspannung fördern. Diese Form der manuellen Unterstützung hilft dem Körper, aus dem „Daueranspannungsmodus“ herauszufinden, was sich positiv auf krampfartige Schmerzen, Schlafqualität und das emotionale Gleichgewicht auswirken kann.

Osteopathie bei Endometriose: Ihre erfahrenen Ansprechpartner in München

Endometriose geht oft mit komplexen, tiefgreifenden Beschwerden einher – körperlich wie emotional. Die Osteopathie kann in diesem Zusammenhang eine wertvolle Ergänzung zur schulmedizinischen Behandlung sein. Bei OTMP in München stehen Ihnen Simon Mantz und Gregor Piehler zur Seite: Mit ihrer langjährigen Erfahrung in Osteopathie, Physiotherapie und Sportphysiotherapie betrachten sie den Körper als funktionelle Einheit und stimmen jede Behandlung individuell auf Ihre Bedürfnisse ab.

Wenn Sie sich eine ganzheitlich ausgerichtete Begleitung bei Endometriose wünschen, sind Sie bei uns in guten Händen.

Vereinbaren Sie gerne einen Termin – wir helfen Ihnen gerne weiter!


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