Physiotherapie nach Knie TEP: So lässt sich Ihr neues Kniegelenk stärken
Blogbeitrag von OTMP • 21.05.2025
Ein künstliches Kniegelenk kann Mobilität und Lebensqualität spürbar verbessern – doch der Weg zurück in einen aktiven Alltag beginnt erst nach der Operation. Wer seine neue Gelenkfunktion langfristig sichern und Schmerzen vermeiden möchte, sollte gezielt an Kraft, Beweglichkeit und Koordination arbeiten. Eine individuell abgestimmte physiotherapeutische Nachsorge spielt dabei eine zentrale Rolle und kann den Heilungsverlauf entscheidend beeinflussen. Wir bei OTMP sind sehr erfahren mit der Physiotherapie nach einer Knie TEP.
Knie TEP: Wann ist diese notwendig?
Eine Knie-Totalendoprothese wird dann notwendig, wenn das Kniegelenk dauerhaft geschädigt ist und konservative Behandlungsformen keine ausreichende Linderung mehr bringen. In den meisten Fällen liegt die Ursache in einem fortgeschrittenen Verschleiß durch Arthrose, bei dem sich der Gelenkknorpel zunehmend abbaut. Auch rheumatische Erkrankungen, Fehlstellungen oder schwere Verletzungen können dazu führen, dass das Knie seine Funktion verliert und starke Schmerzen verursacht.
Typische Anzeichen, die auf die Notwendigkeit einer Knie TEP hinweisen, sind:
- anhaltende, belastungsunabhängige Schmerzen
- starke Einschränkung der Beweglichkeit
- Instabilität oder Deformierung des Kniegelenks
- nächtliche Schmerzen und Probleme beim Treppensteigen oder Gehen
- ausbleibende Besserung trotz Schmerzmedikation oder Bewegungstherapie
Die Entscheidung für ein künstliches Kniegelenk trifft die behandelnde Orthopädin oder der behandelnde Orthopäde gemeinsam mit Ihnen auf Basis Ihrer individuellen Beschwerden, bildgebender Verfahren (z. B. Röntgen, MRT) und dem Verlauf konservativer Therapien. Ziel ist es, Ihnen Lebensqualität zurückzugeben und wieder eine möglichst schmerzfreie Bewegung zu ermöglichen.
Was passiert, wenn eine Knie TEP eingesetzt wird?
Hierbei ersetzt die Operateurin oder der Operateur im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs die verschlissenen Gelenkflächen des Kniegelenks durch künstliche Komponenten. Der Ablauf im Überblick:
Entfernung der geschädigten Strukturen
Die Chirurgin oder der Chirurg entfernt die abgenutzten Knorpel- und Knochenteile an Oberschenkelknochen, Schienbein und ggf. Kniescheibe.
Präzise Vorbereitung der Knochenflächen
Die Knochenenden werden so geformt, dass die Prothesenteile optimal passen und stabil verankert werden können.
Einsetzen der Prothese
Die künstlichen Komponenten werden auf den vorbereiteten Knochenflächen fixiert. Dies geschieht entweder mit Knochenzement oder via spezieller Beschichtung, die das Einwachsen in den Knochen erlaubt.
Beweglichkeitsprüfung und Wundverschluss
Das OP-Team prüft die Gelenkfunktion, bevor es die Wunde schließt und das Knie ruhigstellt.
Knie TEP bringt tiefgreifende Veränderungen im Kniegelenk und dem umliegenden Gewebe mit sich
Auch wenn moderne Operationsmethoden darauf ausgelegt sind, möglichst schonend vorzugehen, bleibt ein solcher Eingriff ein erheblicher Einschnitt in die anatomischen Strukturen des Körpers. Diese Bereiche sind besonders betroffen:
Muskeln
Die Oberschenkel- und Wadenmuskulatur wird durch die OP geschwächt – teils durch die Ruhigstellung, teils durch die chirurgische Belastung. Besonders der Quadrizeps, also der große vordere Oberschenkelmuskel, verliert oft an Kraft und muss gezielt wieder aufgebaut werden.
Bänder und Gelenkkapsel
Bei einer Knie TEP wird das natürliche Gelenk durch künstliche Komponenten ersetzt. Dabei kann das OP-Team Bänder wie das vordere Kreuzband mit entfernen oder in ihrer Funktion verändern, je nach Art der Prothese. Zudem eröffnet es auch die Gelenkkapsel, was Auswirkungen auf die Stabilität und Beweglichkeit nach der OP haben kann.
Nerven und Empfindungsfähigkeit
Rund um das Knie verlaufen feine Nervenäste, die der Eingriff reizen oder verletzen kann. Temporäre Taubheitsgefühle, Missempfindungen oder ein verändertes Schmerzempfinden sind daher keine Seltenheit.
Bewegungskoordination und Körperwahrnehmung
Der Körper muss lernen, das neue Gelenk zu „akzeptieren“ und in alltägliche Bewegungsabläufe zu integrieren. Die sog. Propriozeption – also die Wahrnehmung der eigenen Körperposition im Raum – ist nach der OP oft zunächst gestört.
Darum ist die Physiotherapie nach einer Knie TEP unverzichtbar
Damit das neue Kniegelenk langfristig stabil, beweglich und schmerzfrei bleibt, ist eine gezielte physiotherapeutische Nachbehandlung notwendig. Sie hilft dabei, die Muskeln zu stärken und aufzubauen, die Beweglichkeit zurückzugewinnen, das Gangbild zu normalisieren und Kompensationshaltungen zu vermeiden. Physiotherapie ist damit nicht nur ein unterstützender Faktor, sondern ein zentraler Bestandteil des Heilungsprozesses nach einer Knie TEP.
Erste Mobilisation noch im Krankenhaus
Bereits kurz nach dem Eingriff beginnt die physiotherapeutische Betreuung – oft noch im Krankenhaus. Erste Übungen zielen darauf ab, das operierte Bein vorsichtig zu mobilisieren, die Durchblutung zu fördern und das Risiko für Komplikationen wie Thrombosen zu senken. Unter Anleitung wird das neue Kniegelenk schrittweise an Bewegung und Belastung gewöhnt.
Weiterführende Stärkung in der Reha
In der anschließenden Reha-Phase intensivieren unsere Kolleginnen und Kollegen die Therapie: Muskelaufbau, Gangschulung, Koordinationstraining und schrittweise Belastungssteigerung stehen nun im Fokus. Diese Phase legt das Fundament für die langfristige Funktionsfähigkeit des künstlichen Gelenks.
Wichtig nach der Reha: Nicht nachlassen, sondern Physiotherapie weiterführen
Doch die eigentliche Herausforderung beginnt oft nach der Reha. Erst dann zeigt sich, wie gut das neue Kniegelenk in den Alltag integriert werden kann. Ohne regelmäßige physiotherapeutische Weiterbehandlung besteht die Gefahr, dass sich Muskelschwächen, Bewegungseinschränkungen oder Fehlhaltungen verfestigen. Eine gezielte Nachsorge hilft, den Behandlungserfolg nachhaltig zu sichern – und unterstützt Sie auf dem Weg zu mehr Stabilität, Mobilität und Lebensqualität. Wir von OTMP in München bieten Ihnen die Expertise und die Ressourcen, um Ihre Genesung in dieser Phase optimal zu unterstützen.
Physiotherapie nach Knie TEP: Diese Möglichkeiten gibt es
Schwellungen reduzieren und Heilung unterstützen durch Lymphdrainage sowie entstauende Maßnahmen
Nach der OP ist das Knie oft geschwollen. Manuelle Lymphdrainage, Hochlagerung und kühlende Maßnahmen helfen, die Schwellung zu verringern und den Heilungsprozess zu beschleunigen.
Frühzeitige Beweglichkeit fördern sowie Gelenksteife verhindern durch passive Mobilisation
In der Anfangsphase wird das Kniegelenk sanft bewegt, ohne dass Sie aktiv mitarbeiten. Oft wird dafür auch eine sog. CPM-Schiene (kontinuierliche passive Mobilisation) eingesetzt. So wird die Beweglichkeit schonend verbessert.
Gelenkfunktion verbessern und Bewegungsradius steigern mit aktiven Bewegungsübungen
Sobald es Ihnen möglich ist, beginnen Sie die aktive Mitarbeit. Übungen wie das Anziehen und Strecken des Beins im Liegen oder das „Radfahren“ in Rückenlage mobilisieren das Knie und fördern die Durchblutung.
Muskeln aufbauen und Gelenkstabilität verbessern mit Kräftigungsübungen
Besonders die Oberschenkelmuskulatur (Quadrizeps) muss nach der OP gezielt gestärkt werden. Geeignet sind Übungen wie Beinheben im Liegen, Wandhocken (in späteren Phasen), Theraband-Übungen sowie Mini-Kniebeugen. Der Muskelaufbau unterstützt die Gelenkführung und beugt Instabilität vor.
Natürliches, sicheres Gangbild wiedererlangen durch Gangschulung
Mit und ohne Gehhilfen lernen Sie, das operierte Bein korrekt zu belasten. Schrittfolgen, Gleichgewicht und Koordination trainieren wir nun systematisch.
Propriozeption und Alltagsfähigkeit verbessern mit Gleichgewichts- und Koordinationstraining
Nach einer Knie TEP ist das Gleichgewicht oft gestört. Übungen auf instabilen Unterlagen (z. B. Therapiekreisel, Balance-Pad) helfen, die Tiefenmuskulatur zu aktivieren und das Körpergefühl zu verbessern.
OTMP in München: Ihre Spezialisten für die Physiotherapie als Nachsorge zur Knie TEP
Sie sehen: Nach einer Knie-Totalendoprothese ist eine gezielte physiotherapeutische Nachsorge (auch im Anschluss an die Reha) entscheidend, um Mobilität, Stabilität und Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.
Unsere Privatpraxis OTMP in München bietet hierfür ideale Voraussetzungen. Simon Mantz und Gregor Piehler verfügen über umfassende Qualifikationen in Physiotherapie, Osteopathie und medizinischer Trainingstherapie. Ihre langjährige Erfahrung ermöglicht eine auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Behandlung.
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